Max-Planck-Institut für demografische Forschung /Bundeswehruniversität München
2007 | Jahrgang 4 | 3. Quartal
Bevölkerungsentwicklungen beeinflussen die Machtbalance in Europa. Der demografische Wandel wird
sich in der Europäischen Union
deutlich auf Machtverteilungen
und Entscheidungsprozesse auswir-
ken. Denn die Bevölkerungsgröße
der Mitgliedsstaaten spielt neben
anderen Faktoren eine entscheiden-
de Rolle für die Machtarchitektur – insbesondere nach den neuen Abstimmungsregeln ab 2009. Diese
Architektur wird in den kommenden 50 Jahren in Bewegung geraten, denn die Bevölkerungszahlen
der einzelnen Länder werden sich
sehr unterschiedlich entwickeln.
Eingespielte Koalitionen von Mitgliedsstaaten könnten zukünftig
weniger ausrichten, und neue
Konfliktlinien zwischen schrumpfenden und wachsenden Staaten
zeichnen sich ab.