Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2009 | Jahrgang 6 | 1. Quartal
Wie die historische Demografie dazu beiträgt, mit pauschalen Vorstellungen aufzuräumen. Die historische Demografie ermöglicht
Einblicke in die Familienstrukturen vergangener Zeiten. Ein Beispiel dafür liefert die Analyse demografischer Daten
aus dem Polen-Litauen des späten
18. Jahr hunderts. Eine Studie des
Max-Planck-Instituts für demografische
Forschung zeigt, wie uneinheitlich dieser
Teil Osteuropas aus demografischer Sicht
war. Das widerspricht dem Konzept eines
einheitlichen ‚Osteuropas', das sich von
Westeuropa absetzt. Die demografische
Analyse entkräftet damit die verbreitete
Vorstellung von historisch weit zurückreichenden Ost-West-Unterschieden.