Ausgabe 2009/1
Vienna Institute of Demography
2009 | Jahrgang 6 | 1. Quartal
Demografische Analyse zeigt Bedeutung für Entwicklung und Anpassungsfähigkeit in 120 Ländern. Bildung erhöht auf individueller
Ebene die Aussicht auf ein höheres
Einkommen. Bei Ländervergleichen
war es bislang jedoch schwierig,
den Einfluss von Bildungsinvestitionen auf das ökonomische Wachstum nachzuweisen. Wiener Demografen entwickelten jetzt neue
Methoden, die die Veränderung des
Humankapitals nach Altersgruppen
darstellen. Dadurch ist es nunmehr
möglich zu zeigen, dass Bildung tatsächlich zentrale Voraussetzung für
wirtschaftliches Wachstum ist.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2009 | Jahrgang 6 | 1. Quartal
Einfluss des Altersabstands auf die Lebenserwartung bei Frauen und Männern entgegengesetzt. Der Altersabstand zum Ehepartner be-
ein
flusst das Sterberisiko, jedoch für
Männer und Frauen in unterschiedlicher
Weise. Während Männer von dem Zu-
sam
men
leben mit einer jüngeren Partnerin profitieren, ist das Sterberisiko für
die Frauen am geringsten, die mit einem
gleichaltrigen Partner verheiratet sind.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine
aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts
für demografische Forschung.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2009 | Jahrgang 6 | 1. Quartal
Wie die historische Demografie dazu beiträgt, mit pauschalen Vorstellungen aufzuräumen. Die historische Demografie ermöglicht
Einblicke in die Familienstrukturen vergangener Zeiten. Ein Beispiel dafür liefert die Analyse demografischer Daten
aus dem Polen-Litauen des späten
18. Jahr hunderts. Eine Studie des
Max-Planck-Instituts für demografische
Forschung zeigt, wie uneinheitlich dieser
Teil Osteuropas aus demografischer Sicht
war. Das widerspricht dem Konzept eines
einheitlichen ‚Osteuropas', das sich von
Westeuropa absetzt. Die demografische
Analyse entkräftet damit die verbreitete
Vorstellung von historisch weit zurückreichenden Ost-West-Unterschieden.