Ausgabe 2017/3
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2017 | Jahrgang 14 | 3. Quartal
Im Osten Deutschlands sind Frauen ökonomisch unabhängiger und nichteheliche Geburten häufiger. Bis in die 1960er Jahre herrschte in fast ganz Europa das „goldene Zeitalter der Ehe“: Wer eine Familie gründen wollte, ging vorher selbstverständlich zum Standesamt. Wie oft das heute noch vorkommt, hängt laut einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung vom Land, vom sozialen Status und von der ökonomischen Selbständigkeit der Frau ab.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2017 | Jahrgang 14 | 3. Quartal
Einführung der Rentenversicherung ließ Geburtenrate im Deutschen Kaiserreich sinken. Das Deutsche Kaiserreich war das erste europäische Land, das den Umbau zu einem Wohlfahrtsstaat einleitete. Nach einer Kranken- und Unfallversicherung wurde unter Bismarck 1891 auch eine gesetzliche Rentenversicherung eingeführt. Ist es Zufall, dass genau ab dieser Zeit die Geburtenrate zu sinken beginnt? Nein, zeigt eine neue Studie des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2017 | Jahrgang 14 | 3. Quartal
Wie viele Kinder Frauen im Schnitt bekommen, hängt auch vom Wohnort ab. Die endgültige Kinderzahl von Frauen, die heute Mitte bis Ende 40 Jahre alt sind, unterscheidet sich zwischen den
gut 400 deutschen Kreisen ganz erheblich. Das hat eine gemeinsame Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Statistischen Bundesamtes erstmals anhand von Berechnungen gezeigt. Demnach hängt die Geburtenziffer unter anderem von der Verfügbarkeit von Wohnraum, der Bevölkerungsdichte, dem Geschlechterverhältnis und der Wirtschaftsstruktur ab.