Ausgabe 2008/4
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Aufschub von Geburten im Lebenslauf wichtiger Faktor. Drei Viertel der Bevölkerung Europas lebt in Ländern, in denen niedrige Geburtenniveaus mit einer
Geburtenrate von weniger als 1,5
herrschen – auch die deutschsprachigen Länder gehören dazu. Bleibt
die Geburtenrate dauerhaft niedrig, können die Bevölkerungszahlen
zurück gehen. In den vergangenen
Jahren wurde der Bevölkerungsschwund jedoch zum Teil durch
Immigration ausgeglichen – was
auch in Zukunft möglich wäre.
Vienna Institute of Demography
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Geringer Beitrag, aber nachhaltiger Einfluss auf Altersstruktur und Bevölkerungsgröße. In Westeuropa ist mehr als drei Viertel
des verzeichneten Bevölkerungswachstums der Immigration zuzuschreiben.
Einschließlich der Nordischen Länder und
der des südlichen Gürtels von Griechenland bis Portugal hat Westeuropa zwischen 1997 und 2006 einen Bevölkerungszuwachs von 14 Millionen Menschen erfahren. Im Rahmen der Studie zu
Geburtenverhalten und Familienpolitik
in Europa untersucht ein Beitrag des
Vienna Institute of Demography (VID)
den Einfluss der Zuwanderung auf das
Geburtenniveau verschiedener Länder.
Der Beitrag wirft damit auch ein Licht auf
die häufig diskutierte Frage, inwiefern
Anstiege der Geburtenraten in Ländern
wie Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich höheren Geburtenraten der Migranten zuzuschreiben sind.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Hoffnung auf langsameren Zuwachs durch gesunden Lebensstil und medizinischen Fortschritt. Mit der zunehmenden Bevölkerungsalterung sind Demenzerkrankungen in
den vergangenen Jahren verstärkt in
den Fokus von Gesellschaft, Politik und
Medizin gelangt. Doch das Ausmaß von
Demenzen ist nicht einfach zu erfassen.
Für Gesamtdeutschland erlauben neue
Berechnungen mittels Daten der gesetzlichen Krankenkassen nun erstmals einen Einblick, wie viele Betroffene es in
einzelnen Altersklassen tatsächlich gibt.