Ausgabe 2013/3
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2013 | Jahrgang 10 | 3. Quartal
Die Unterschiede zwischen den sozialen Schichten wachsen. Die Lebenserwartung in Deutschland steigt seit Jahren. Profitieren
können alle Bürger von diesem Anstieg – aber nicht gleichermaßen:
Im Jahr 2008 etwa durften einkommensstarke 65-Jährige noch mit
einer weiteren Lebenszeit von 20 Jahren rechnen. Ihren Altersgenossen mit sehr niedrigen Renten blieben dagegen nicht einmal
mehr 15 Jahre.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2013 | Jahrgang 10 | 3. Quartal
Wenn Väter in Elternzeit gehen, stecken dahinter oft auch materielle Überlegungen. Als Ursula von der Leyen im Jahr 2007 das Elterngeld einführte, beabsichtigte die damalige Bundesfamilienministerin unter anderem, Väter verstärkt in die Betreuung ihrer Babys einzubinden. Die Soziologin Heike Trappe von
der Universität Rostock hat jetzt erstmals untersucht, was Männer dazu bewegt, länger als nur zwei Monate in
Elternzeit zu gehen.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2013 | Jahrgang 10 | 3. Quartal
Effekte auf die Geburtenrate sind langfristig und benötigen eine kohärente Politik. Mehr als ein Viertel aller 0- bis 3-jährigen Kinder ging im Jahr 2012 in eine Krippe oder zu einer Tagesmutter. Damit hat
sich die Betreuungsrate in Deutschland innerhalb von fünf Jahren etwa verdoppelt. Weil die Geburtenrate im gleichen
Zeitraum trotzdem stagnierte, wird oft über die Wirkungslosigkeit solcher familienpolitischen Maßnahmen diskutiert.
Zu Unrecht, meint Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und fordert mehr Geduld und die
Beachtung der anderen familienpolitischen Ziele.