Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 1. Quartal
Muster der Erwerbstätigkeit von Müttern in Westdeutschland polarisieren sich. Wie in allen europäischen Ländern sind
die Erwerbstätigenquoten von Frauen
mit Kindern in den vergangenen drei
Jahrzehnten in Westdeutschland gestiegen. Paare orientieren sich heute weniger an der Rollenverteilung nach dem
klassischen Hausfrauenmodell. Dennoch
weicht die Entwicklung in Westdeutschland in einigen Aspekten vom allgemeinen Trend ab: Der Anstieg der
Müttererwerbstätigkeit hat kaum bei
Vollzeitstellen, sondern in erster Linie im
Bereich der Teilzeit- und geringfügigen
Beschäftigung stattgefunden, zeigen
Studien des Max-Planck-Institutes für
demografische Forschung.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 2. Quartal
Warum die Diskussion zum Zusammenhang von Kinderkrippen und Geburtenrate verkürzt ist. In der Debatte um den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei
Jahren wird mitunter kritisch angeführt,
dass es keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Versorgungsquote mit Krippenplätzen und der Zahl
der geborenen Kinder pro Frau gibt.
Mehr noch, in den neuen Bundesländern
sei das Geburtenniveau trotz eines besser
ausgebauten Kinderbetreuungssystems
niedriger als in den alten. Diese Behauptung ist jedoch falsch. Die Zahl der
Kinder, die pro Frau im Osten Deutschlands geboren werden, ist höher als im
Westen.