Ausgabe 2007/1
Vienna Institute of Demography
2007 | Jahrgang 4 | 1. Quartal
Jüngere Generationen fühlen sich in der EU zu Hause. Immer mehr Menschen identifizieren sich mit Europa. Eine neue
Studie aus Wien zeigt anhand von
Daten des Eurobarometers, dass in
allen Staaten der Europäischen
Union vor allem jüngere Menschen
in höherem Ausmaß als ältere eine
europäische Identität zusätzlich zu
ihrer nationalen Identität angeben.
Da dies ein Kohorteneffekt ist, kann
daraus abgeleitet werden, dass in
den künftigen Jahrzehnten die
europäische Identität in der Gesamtbevölkerung zunehmen wird.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 1. Quartal
Stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen als Schlüssel zu höherer Alterssicherung. Frauen verfügen in Deutschland über
eine wesentlich geringere eigenständige
Alterssicherung als Männer. Eine Analyse
des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung vergleicht Elemente des
deutschen Rentensystems mit denen aus
Schweden und der Schweiz und stellt
heraus, dass Reformen in der Gesetzlichen Rentenversicherung die Rentenlücke kaum schmälern könnten. Vielmehr wären Reformen am Arbeitsmarkt
sinnvoll, die die Erwerbstätigkeit von
Frauen fördern und damit ihren künftigen Rentenanspruch erhöhen können.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 1. Quartal
Muster der Erwerbstätigkeit von Müttern in Westdeutschland polarisieren sich. Wie in allen europäischen Ländern sind
die Erwerbstätigenquoten von Frauen
mit Kindern in den vergangenen drei
Jahrzehnten in Westdeutschland gestiegen. Paare orientieren sich heute weniger an der Rollenverteilung nach dem
klassischen Hausfrauenmodell. Dennoch
weicht die Entwicklung in Westdeutschland in einigen Aspekten vom allgemeinen Trend ab: Der Anstieg der
Müttererwerbstätigkeit hat kaum bei
Vollzeitstellen, sondern in erster Linie im
Bereich der Teilzeit- und geringfügigen
Beschäftigung stattgefunden, zeigen
Studien des Max-Planck-Institutes für
demografische Forschung.