Ausgabe 2007/4
Vienna Institute of Demography
2007 | Jahrgang 4 | 4. Quartal
Betreuung von Enkelkindern in Europa unterschiedlich. Kinder, Eltern und Großeltern können heute mehr gemeinsame Lebenszeit verleben als in früheren
Zeiten, da die Lebenserwartung im
vergangenen Jahrhundert deutlich
gestiegen ist. Aber bedeutet das
auch, dass Großeltern in Europa
sich aktiv um ihre Enkelkinder
kümmern und deren Betreuung
unterstützen? Einer neuen Studie*
zufolge verbringt gut die Hälfte
der Großeltern Zeit allein mit ihren
Enkeln – Großmütter mehr als
Großväter. Dabei kristallisiert sich
ein geografisches Muster heraus: In
den Ländern Nordeuropas betreuen die meisten Großeltern zumindest gelegentlich ihre Enkel, in den
südeuropäischen Ländern helfen
Großeltern dagegen am regelmäßigsten mit.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 4. Quartal
Einfluss der Verwandtschaft bei Ausreise aus Kamerun entscheidend. Viele der in Deutschland lebenden Immigranten aus Zentral- und Westafrika
helfen ihren Familien, indem sie einen
Teil ihres Einkommens zurück in die
Heimat schicken. Wie eine Studie aus
Kamerun zeigt, sind diese so genannten
Rücküberweisungen oftmals Teil eines
Abkommens zwischen dem Einwanderer und seinen Familienangehörigen.
Es ist die Gegenleistung dafür, dass die
Familie die Auswanderung unterstützt
und ermöglicht hat – manchmal auch
gegen den Willen des Migranten selbst.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2007 | Jahrgang 4 | 4. Quartal
Rückkehr ins Erwerbsleben bei jüngeren Arbeitnehmern erfolgreicher. In Deutschland sind ältere Menschen
häufiger und länger von Arbeitslosigkeit
betroffen als jüngere. Dies ist unter
anderem auf deutlich schlechtere Wiederbeschäftigungschancen älterer Arbeitssuchender zurückzuführen, wie die
vorliegende Auswertung von Erwerbsbiografien westdeutscher Männer zeigt.
Die Chance auf Rückkehr ins Arbeitsleben nach Verlust des Arbeitsplatzes
sinkt mit steigendem Lebensalter.