Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2004 | Jahrgang 1 | 1. Quartal
Studie zur Langlebigkeit der ältesten Deutschen: Anzahl der Höchstaltrigen nimmt rapide zu. Die Bevölkerung in Deutschland – wie in den meisten industrialisierten Ländern – hat im 20. Jahrhundert eine dramatische Steigerung der Lebenserwartung um mehr als 30 Jahre erfahren (Frauen 32 Jahre, Männer 30 Jahre). Die andauernde Verminderung der Sterblichkeit in allen Altersklassen, jedoch speziell im höheren Alter, führt dazu, dass immer mehr Menschen ein außergewöhnlich hohes Alter erreichen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2005 | Jahrgang 2 | 2. Quartal
Der Blick in die Zukunft lässt Deutschland grauer aussehen als viele erwarten. Wir werden immer älter, und die Lebenserwartung in Deutschland wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten erhöhen. Setzt sich der Trend fort, könnte die Lebenserwartung stärker steigen als es die offiziellen Prognosen vermuten lassen: Im Jahr 2050 würde sie in Deutschland über 90 Jahre betragen. Der anhaltende Anstieg der Lebenserwartung ist vor allem der verringerten Sterblichkeit im hohen Alter zuzuschreiben. Dies ist eine große zivilisatorische Errungenschaft, bedeutet aber eine Herausforderung für Gesundheits- und Rentensysteme.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2009 | Jahrgang 6 | 2. Quartal
Geschlechterunterschiede in der Mortalität bestehen selbst bei ähnlichen Gesundheitsverläufen. In allen Ländern der Welt haben Frauen
eine niedrigere Sterblichkeit als Männer,
geben jedoch gleichzeitig in Umfragen
mehr gesundheitliche Beeinträchtigungen und körperliche Beschwerden
an. Dazu gehört ein komplexeres
Muster an chronischen und akuten
Erkrankungen. Warum Frauen länger
leben, aber unter schlechterer Gesundheit leiden als Männer, ist trotz reger
Forschung noch immer ein Rätsel. Von
besonderem Interesse ist daher, wie sich
die Sterblichkeit der Geschlechter in
einer Phase sich verschlechternder
Gesundheit entwickelt. Eine Hypothese ist, dass dann Krankheit in den Vordergrund tritt und sich die Sterblichkeitsniveaus von Männern und Frauen
annähern.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2012 | Jahrgang 9 | 3. Quartal
Mit jedem Geburtenjahrgang kommen fünf Monate Lebenszeit hinzu. 1950 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen in Island 73,5 Jahre. In diesem Jahr war das der beste Wert weltweit. Doch er ist nur eine Momentaufnahme, welche die Bedingungen des Jahres 1950 auf die Zukunft projiziert.
Tatsächlich liegt die weltweit höchste Lebenserwartung, die Frauen dieses Jahrgangs erreichen werden, voraussichtlich mindestens zehn Jahre höher.
Universität Rostock
2013 | Jahrgang 10 | 2. Quartal
Durch die Wiedervereinigung gewinnen ostdeutsche Männer fast sechs Jahre Lebenszeit. Hätte es die Wiedervereinigung nicht gegeben, so würden ostdeutsche Frauen heute im Schnitt vier Jahre und Männer
sogar 5,7 Jahre früher sterben. Das ist das Ergebnis einer Studie an der Universität Rostock. Darin wird erstmals modelliert, wie hoch die Lebenserwartung heute wäre, wenn die Deutsche Demokratische Republik wie in den 70er und
80er Jahren weiter existiert hätte.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2013 | Jahrgang 10 | 2. Quartal
Westdeutsche Frauen mittleren Alters rauchen mehr und sterben früher. Im Jahr 1989 waren die Unterschiede noch sehr deutlich: Wer im Westen beheimatet war, hatte im Schnitt zweieinhalb
Jahre länger zu leben. Doch die Ostdeutschen holten in den vergangenen Jahrzehnten kräftig auf. Frauen zwischen 50
und 64 Jahren konnten sogar erstmals eine geringere Sterblichkeit verbuchen als ihre westdeutschen Altersgenossinnen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2014 | Jahrgang 11 | 1. Quartal
Im Westen Weißrusslands leben die Menschen länger als im Ostteil des Landes. Auch die Hauptstädter sind privilegiert. Nach dem Zerfall der UdSSR stieg die Sterberate in allen ehemaligen Sowjetrepubliken an. Wie es um die Situation
in Weißrussland heute bestellt ist, hat ein Team um Pavel Grigoriev untersucht. Es nennt auch Gründe für die
wachsende Kluft zwischen den Regionen. Demnach führen vor allem Alkohol sowie Arbeitslosigkeit und Armut zu
vermehrten Todesfällen im Osten.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2023 | Jahrgang 20 | 3. Quartal
Viele Menschen benötigen im Jahr vor ihrem Tod intensive Pflege. Bisher ist wenig bekannt darüber, wie Menschen ihr letztes Lebensjahr verbringen. Eine neue Studie gibt Hinweise darauf, dass ein längeres Leben einen längeren Sterbeprozess mit sich bringt und der plötzliche und unerwartete Todesfall die Ausnahme ist.