Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2004 | Jahrgang 1 | 2. Quartal
Wie sich die Politik in Deutschland mit dem demografischen Wandel auseinander setzt. Die deutsche Bevölkerung altert und wird schrumpfen. Politische Entscheidungsträger stehen vor dem Dilemma, dass dieser Trend ein langfristig angelegtes Handeln erfordert, das aber im schnelllebigen politischen Prozess kaum Platz finden kann. Deshalb konzentriert sich die Diskussion derzeit auf die mittelfristige Beeinflussung der Bevölkerungsalterung durch höhere Geburtenraten oder Zuwanderung, obwohl die Trägheit demografischer Prozesse solch eine Strategie kaum umsetzbar erscheinen lässt.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2004 | Jahrgang 1 | 3. Quartal
Datenprobleme in der Demografie am Beispiel der Kinderlosigkeit in Deutschland. Die niedrigen Geburtenraten in Deutschland werden von Politik und Medien zunehmend als sozialpolitische Herausforderung wahrgenommen. Der Diskussion fehlt aber ein sicheres Fundament, da die Datenlage zum Geburtenverhalten in Deutschland schlecht ist. Dies lässt sich am Beispiel Kinderlosigkeit zeigen, die weder mit der Bevölkerungsstatistik noch mit dem Mikrozensus verlässlich berechnet werden kann.
Österreichische Akademie der Wissenschaften
2004 | Jahrgang 1 | 4. Quartal
Nebeneffekt einer Schulreform: Jüngere Bevölkerung. Ein Rückgang der Geburtenzahlen ist auch Folge eines Aufschiebens des Kinderwunsches in ein höheres Lebensalter. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen könnten eine frühere Entscheidung zum Kind erleichtern, zeigt eine neue Studie am Beispiel Schulbildung: Würde eine Schulreform ermöglichen, dass eine gleichwertige Ausbildung in einem jüngeren Alter abgeschlossen wird, könnten junge Frauen und Männer früher ihr berufliches und familiäres Leben beginnen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2005 | Jahrgang 2 | 1. Quartal
Risiko der Pflegebedürftigkeit in Deutschland sinkt. Die deutsche Bevölkerung altert. Wird mit zunehmendem Anteil der Alten an der Gesamtbevölkerung ein immer größerer Prozentsatz Pflege bedürfen? Eine neue Studie des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung* zeigt, dass in Deutschland das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu werden, von 1991 bis 2003 zurückgegangen ist. Damit geht der Anstieg der Lebenserwartung generell mit einer besseren Gesundheit einher.
Österreichische Akademie der Wissenschaften
2005 | Jahrgang 2 | 1. Quartal
Extrem niedrige Geburtenziffern in Europa sind vermutlich kein Dauerphänomen. In vielen europäischen Ländern werden seit Ende der 1970er-Jahre rückläufige Geburtenziffern verzeichnet. Diese erreichen Rekordtiefen, wie sie in Friedenszeiten bisher unbekannt waren. Würde sich eine derart niedrige Geburtenrate fortsetzen, hätte dies für Europas Zukunft ernsthafte Konsequenzen, unter anderem einen starken Bevölkerungsrückgang. Nach einer neuen Studie* scheint es jedoch, als ob die extrem niedrigen Geburtenziffern nicht von Dauer sein dürften.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2006 | Jahrgang 3 | 1. Quartal
Neuer Rostocker Index misst wirtschaftliche Konsequenzen. Der demografische Wandel könnte nach Berechnungen des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels früher für erhebliche ökonomische Belastungen sorgen als allgemein erwartet. Denn schon bald erreichen die geburtenstarken Jahrgänge („Babyboomer“) eine auf dem Arbeitsmarkt kritische Altersschwelle. Sind die über 50-Jährigen auch in Zukunft in so geringem Maß am Arbeitsleben beteiligt wie heute, würde in Deutschland 2025 etwa neun Prozent weniger gearbeitet.
French National Institute for Demografic Studies
2012 | Jahrgang 9 | 4. Quartal
In Zukunft werden in Deutschland vermutlich weniger Menschen leben als im westlichen Nachbarland. Die gegenwärtigen Verhältnisse scheinen relativ klar: Heute leben in Deutschland knapp 20 Millionen Menschen mehr
als in Frankreich. Doch während die Bevölkerung der Bundesrepublik weiter schrumpfen wird, nimmt die Zahl der
Franzosen in den kommenden Jahren beständig zu. Im Jahr 2055, so prognostizieren es die Vereinten Nationen, wird
Frankreich sein Nachbarland zahlenmäßig überholen.