Österreichische Akademie der Wissenschaften
2004 | Jahrgang 1 | 3. Quartal
Wie sich strukturelle und finanzielle Anreize in Österreich auf die Wunschkinderzahl auswirken. Österreich hat – wie die meisten europäischen Länder – nicht nur einen deutlichen Geburtenrückgang erfahren, sondern auch einen Rückgang der gewünschten Kinderzahl. In vielen Ländern wird diskutiert, mit welchen sozialpolitischen Instrumenten den sinkenden Kinderzahlen begegnet werden kann, so auch in Österreich. Eine neue Analyse zeigt, welche Unterstützung sich Frauen wünschen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2004 | Jahrgang 1 | 4. Quartal
Familienpolitik in den nordischen Ländern basiert auf Gleichheitsprinzip. Welchen Einfluss hat Familienpolitik auf die Geburtenrate? Studien zu den nordischen Ländern zeigen, dass die Wirkungen von familienpolitischen Maßnahmen auf die Fertilität stets im ökonomischen und sozialen Kontext eines Landes beurteilt werden müssen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2006 | Jahrgang 3 | 2. Quartal
Sozialpolitik und ihr Effekt auf die Geburtenentwicklung in den nordischen Ländern. Die niedrigen Geburtenraten in Deutschland haben in den vergangenen Jahren
eine Diskussion über den Zusammenhang zwischen Familienpolitik und Geburtenentwicklung in Deutschland entfacht. Von 2007 an wird das derzeit einheitliche Erziehungsgeld durch ein einkommensbezogenes Elterngeld ersetzt.
Ein Vergleich mit den nordischen Ländern deutet zwar an, dass Elterngeld die
Geburtenraten erhöht, doch scheint dies
allein nicht ausreichend sein, um die
Entscheidung zu einem Kind zu fördern.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 1. Quartal
Muster der Erwerbstätigkeit von Müttern in Westdeutschland polarisieren sich. Wie in allen europäischen Ländern sind
die Erwerbstätigenquoten von Frauen
mit Kindern in den vergangenen drei
Jahrzehnten in Westdeutschland gestiegen. Paare orientieren sich heute weniger an der Rollenverteilung nach dem
klassischen Hausfrauenmodell. Dennoch
weicht die Entwicklung in Westdeutschland in einigen Aspekten vom allgemeinen Trend ab: Der Anstieg der
Müttererwerbstätigkeit hat kaum bei
Vollzeitstellen, sondern in erster Linie im
Bereich der Teilzeit- und geringfügigen
Beschäftigung stattgefunden, zeigen
Studien des Max-Planck-Institutes für
demografische Forschung.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 2. Quartal
- Bildungshöhe in Österreich für Familiengründung entscheidend, in Schweden nicht. In Österreich wie auch in Schweden
ist die Ausbildungsrichtung ein wesentlicher Faktor in Bezug auf
Kinderlosigkeit. Im Gegensatz zu
Schweden spielt in Österreich zudem die Bildungshöhe eine entscheidende Rolle. Frauen mit Abitur
(Matura) oder einer höheren Ausbildung bleiben deutlich häufiger
kinderlos als Frauen ohne Abitur.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2007 | Jahrgang 4 | 2. Quartal
Warum die Diskussion zum Zusammenhang von Kinderkrippen und Geburtenrate verkürzt ist. In der Debatte um den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei
Jahren wird mitunter kritisch angeführt,
dass es keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Versorgungsquote mit Krippenplätzen und der Zahl
der geborenen Kinder pro Frau gibt.
Mehr noch, in den neuen Bundesländern
sei das Geburtenniveau trotz eines besser
ausgebauten Kinderbetreuungssystems
niedriger als in den alten. Diese Behauptung ist jedoch falsch. Die Zahl der
Kinder, die pro Frau im Osten Deutschlands geboren werden, ist höher als im
Westen.
Vienna Institute of Demography
2007 | Jahrgang 4 | 3. Quartal
Divergierende Geburtenentwicklung nach Daten des Eurobarometers nicht ausgeschlossen. Erhebungen zum Kinderwunsch deuten
ein stärkeres Auseinanderdriften der EU-15-Staaten beim Geburtenniveau an. So
hat sich zwischen 2001 und 2006 in vielen
Ländern die Wunschvorstellung von mindestens zwei Kindern verfestigt. Diese
Nationen können weiterhin eine relativ
hohe Fertilität erwarten. In Staaten, in
denen die Geburtenrate bereits seit
Jahrzehnten auf sehr niedrigem Niveau
liegt, geht der Kinderwunsch hingegen
eher zurück – hier muss auch zukünftig
mit wenig Geburten gerechnet werden.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2008 | Jahrgang 5 | 1. Quartal
Politik beeinflusst Einkommen von Frauen. Elterngeld, Elternzeit, Kinderbetreuung – mit solchen Angeboten
will die Politik Eltern ermöglichen,
Beruf und Familie zu vereinbaren.
Die Politikstrategien unterschiedlicher Länder spiegeln dabei verschiedene Rollenbilder von Männern und Frauen wider und beeinflussen die wirtschaftliche Situation
von Frauen. Eine vergleichende
Studie zeigt, dass das Armutsrisiko
für Frauen in den Ländern groß ist,
welche an der primären Rolle der
Frau als Betreuerin ihrer Kinder zu
Hause festhalten. Besonders betroffen: alleinerziehende Mütter.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2013 | Jahrgang 10 | 3. Quartal
Effekte auf die Geburtenrate sind langfristig und benötigen eine kohärente Politik. Mehr als ein Viertel aller 0- bis 3-jährigen Kinder ging im Jahr 2012 in eine Krippe oder zu einer Tagesmutter. Damit hat
sich die Betreuungsrate in Deutschland innerhalb von fünf Jahren etwa verdoppelt. Weil die Geburtenrate im gleichen
Zeitraum trotzdem stagnierte, wird oft über die Wirkungslosigkeit solcher familienpolitischen Maßnahmen diskutiert.
Zu Unrecht, meint Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und fordert mehr Geduld und die
Beachtung der anderen familienpolitischen Ziele.
Vienna Institute of Demography
2014 | Jahrgang 11 | 1. Quartal
Welche Erfolge familienpolitische Maßnahmen erzielen, hängt stark von der sozialen Struktur einer Gesellschaft ab. Seit Jahrzehnten haben viele westliche Länder mit sinkenden Geburtenraten zu kämpfen. Ihre Regierungen haben
ein zunehmendes Interesse daran, den Gründen dafür effektiv zu begegnen. Der Demograf Thomas Fent hat jetzt
gemeinsam mit Kollegen per Computersimulation untersucht, inwieweit eine gelungene Familienpolitik von den sozialen Besonderheiten der Bevölkerung abhängt.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2014 | Jahrgang 11 | 4. Quartal
Das Elterngeld wirkt sich vor allem auf das Einkommen und die Fertilität hoch qualifizierter Frauen aus. Mehr Geld für Familien und höhere Geburtenraten – das waren zwei Ziele des 2007 eingeführten Elterngeldes. Heute lässt
sich bereits eine erste Bilanz ziehen: Tatsächlich sind Familien mit Babys finanziell besser gestellt als vor der Elterngeldreform. Besonders profitieren dabei ältere, gut gebildete Mütter. Dies ist auch die einzige Gruppe, bei der die Geburtenraten
steigen, wie Martin Bujard und Jasmin Passet-Wittig in der Zeitschrift für Familienforschung berichten.
Vienna Institute of Demography
2017 | Jahrgang 14 | 4. Quartal
Neuer Index zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zeigt große Unterschiede in Europa. Während die skandinavischen Länder erwartungsgemäß am besten abschneiden, erreicht Schlusslicht Portugal nicht
einmal ein Drittel der Höchstpunktzahl. Das zeigt eine neue Studie, in der die familienpolitischen Bedingungen, die
Arbeitsmarktstruktur und soziale Normen in 30 europäischen Ländern untersucht wurden.