Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2006 | Jahrgang 3 | 4. Quartal
Bedarfsprognosen zeigen Anstieg häuslichen Pflegepotenzials in Deutschland bis 2030. Die zunehmende Lebenserwartung der
Menschen in den westlichen Industriestaaten stellt neue Herausforderungen
an das derzeitige Pflegesystem. Das
Projekt der Europäischen Union FELICIE
(Future Elderly LIving Conditions in
Europe) berechnet Prognosen über die
Zusammensetzung der zukünftigen pflegebedürftigen Bevölkerungsgruppen
und diskutiert mögliche sozialpolitische
Konsequenzen und Handlungsoptionen.
Vienna Institute of Demography
2007 | Jahrgang 4 | 4. Quartal
Betreuung von Enkelkindern in Europa unterschiedlich. Kinder, Eltern und Großeltern können heute mehr gemeinsame Lebenszeit verleben als in früheren
Zeiten, da die Lebenserwartung im
vergangenen Jahrhundert deutlich
gestiegen ist. Aber bedeutet das
auch, dass Großeltern in Europa
sich aktiv um ihre Enkelkinder
kümmern und deren Betreuung
unterstützen? Einer neuen Studie*
zufolge verbringt gut die Hälfte
der Großeltern Zeit allein mit ihren
Enkeln – Großmütter mehr als
Großväter. Dabei kristallisiert sich
ein geografisches Muster heraus: In
den Ländern Nordeuropas betreuen die meisten Großeltern zumindest gelegentlich ihre Enkel, in den
südeuropäischen Ländern helfen
Großeltern dagegen am regelmäßigsten mit.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Aufschub von Geburten im Lebenslauf wichtiger Faktor. Drei Viertel der Bevölkerung Europas lebt in Ländern, in denen niedrige Geburtenniveaus mit einer
Geburtenrate von weniger als 1,5
herrschen – auch die deutschsprachigen Länder gehören dazu. Bleibt
die Geburtenrate dauerhaft niedrig, können die Bevölkerungszahlen
zurück gehen. In den vergangenen
Jahren wurde der Bevölkerungsschwund jedoch zum Teil durch
Immigration ausgeglichen – was
auch in Zukunft möglich wäre.
Vienna Institute of Demography
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Geringer Beitrag, aber nachhaltiger Einfluss auf Altersstruktur und Bevölkerungsgröße. In Westeuropa ist mehr als drei Viertel
des verzeichneten Bevölkerungswachstums der Immigration zuzuschreiben.
Einschließlich der Nordischen Länder und
der des südlichen Gürtels von Griechenland bis Portugal hat Westeuropa zwischen 1997 und 2006 einen Bevölkerungszuwachs von 14 Millionen Menschen erfahren. Im Rahmen der Studie zu
Geburtenverhalten und Familienpolitik
in Europa untersucht ein Beitrag des
Vienna Institute of Demography (VID)
den Einfluss der Zuwanderung auf das
Geburtenniveau verschiedener Länder.
Der Beitrag wirft damit auch ein Licht auf
die häufig diskutierte Frage, inwiefern
Anstiege der Geburtenraten in Ländern
wie Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich höheren Geburtenraten der Migranten zuzuschreiben sind.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2016 | Jahrgang 13 | 1. Quartal
Während nichteheliche Geburten in Westeuropa Normalität werden, geht ihr Anteil in Osteuropa zurück. Im Goldenen Zeitalter der Ehe waren die Verhältnisse in Europa übersichtlich: Wer in den 1950er und 1960er Jahren
ein Kind bekommen wollte, heiratete vorher. Heute dagegen sind in vielen Ländern mehr als die Hälfte der Geburten
nichtehelich. Eine neue Studie analysiert diese Entwicklung von 1910 bis in die Gegenwart.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2016 | Jahrgang 13 | 3. Quartal
Die Einstellungen zur Berufstätigkeit von Eltern unterscheiden sich stark in Europa. Leidet ein Vorschulkind, wenn seine Mutter arbeitet? Diese Frage wurde Eltern in 14 europäischen Ländern sowie in
Australien und Japan gestellt. Die Antworten darauf fielen sehr unterschiedlich aus. Grundsätzlich wurde sie eher von
Frauen und Nordeuropäern verneint. Etwas anders fiel das Ergebnis aus, als es um das Arbeitspensum der Väter ging.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2017 | Jahrgang 14 | 3. Quartal
Im Osten Deutschlands sind Frauen ökonomisch unabhängiger und nichteheliche Geburten häufiger. Bis in die 1960er Jahre herrschte in fast ganz Europa das „goldene Zeitalter der Ehe“: Wer eine Familie gründen wollte, ging vorher selbstverständlich zum Standesamt. Wie oft das heute noch vorkommt, hängt laut einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung vom Land, vom sozialen Status und von der ökonomischen Selbständigkeit der Frau ab.
Vienna Institute of Demography
2017 | Jahrgang 14 | 4. Quartal
Neuer Index zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zeigt große Unterschiede in Europa. Während die skandinavischen Länder erwartungsgemäß am besten abschneiden, erreicht Schlusslicht Portugal nicht
einmal ein Drittel der Höchstpunktzahl. Das zeigt eine neue Studie, in der die familienpolitischen Bedingungen, die
Arbeitsmarktstruktur und soziale Normen in 30 europäischen Ländern untersucht wurden.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2018 | Jahrgang 15 | 1. Quartal
Hoher Alkoholkonsum ist wichtige Ursache für die niedrigere Lebenserwartung in Mittel- und Osteuropa. Es gibt kaum Regionen in der Welt, in denen so viel Alkohol getrunken wird wie in Europa. Das gilt vor allem für
osteuropäische Länder und ist hier ein wichtiger Grund für die vergleichsweise niedrige Lebenserwartung, wie eine
neue Studie zeigt. Demnach verlieren Männer aus Weißrussland, Russland und der Ukraine Schätzungen zufolge etwa
2,5 bis 3,7 Jahre Lebenszeit aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum.
Vienna Institute of Demography
2019 | Jahrgang 16 | 4. Quartal
Vor allem in Deutschland und Österreich bleiben viele Frauen ungewollt kinderlos. Würden Frauen überall in Europa so viele Kinder bekommen, wie sie sich in jungen Jahren wünschen, dann wäre das sogenannte Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern pro Frau fast überall erreicht. Tatsächlich aber liegen Wunsch und Wirklichkeit teilweise weit auseinander, wie eine neue Studie aus Wien zeigt. Die Unterschiede zwischen den 20 untersuchten Ländern sind dabei deutlich.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2020 | Jahrgang 17 | 2. Quartal
Obwohl die Fertilität in Europa sehr unterschiedlich ist, gleicht sie sich in Grenzregionen oft an. Europa ist in Sachen Fertilität gespalten: Während im nordwestlichen Teil relativ viele Kinder zur Welt kommen, sind die Geburtenraten in Süd- und Osteuropa sowie in den deutschsprachigen Ländern vergleichsweise niedrig. Eine neue Studie schaut nun genauer hin: Sie untersucht, wie sich die Fertilität in über 1000 europäischen Regionen entwickelt, und weist nach, dass Grenzregionen oft ähnliche Geburtenraten haben.
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital
2021 | Jahrgang 18 | 2. Quartal
Späte Geburten nehmen bei Frauen schneller zu als bei Männern. Dass relativ viele Frauen nach ihrem 40. Lebensjahr noch Kinder bekommen, gilt als ein sehr junges Phänomen. Tatsächlich aber wurden in den 1950ern mehr Kinder von über 40-Jährigen geboren als heute, wie eine neue Studie zur späten und sehr späten Fertilität in Industrieländern zeigt.
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital
2022 | Jahrgang 19 | 1. Quartal
Länderrankings: Über die Länge der gesunden Lebenszeit wird auch in den Schulen entschieden. Gute Bildung sorgt für eine höhere Lebenserwartung und mehr gesunde Lebenszeit. Das gilt für Individuen genauso wie für Länder. Wie gut ein Gesundheitssystem oder wie gesund die Esskultur in einem Land sind, ist daher nur eine Erklärung für Unterschiede bei der gesunden Lebenszeit.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2022 | Jahrgang 19 | 2. Quartal
Bei geringer Bildung eines Elternteils bleibt die Familie oft kleiner als bei gut gebildeten Paaren. In Partnerschaften, in denen mindestens ein Elternteil einen niedrigen Bildungsabschluss hat, werden seltener Geschwisterkinder geboren als in Partnerschaften, in denen beide Elternteile einen Fach- oder Hochschulabschluss haben. Das ist das Ergebnis einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung, für die Daten aus 22 europäischen Ländern analysiert wurden.
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital
2024 | Jahrgang 21 | 2. Quartal
Die Entscheidung, Kinder zu bekommen, ist eine persönliche und individuelle Angelegenheit. Allerdings ist sie
auch an gesellschaftliche Normen geknüpft. Eben diese Normen beeinflussen, was wir als das richtige Alter für
die Geburt des ersten Kindes empfinden.