Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2008 | Jahrgang 5 | 2. Quartal
Erst bei Krankheit bedeutungslos - Studie über soziale Sterblichkeitsunterschiede im Alter stärkt Präventionsgedanken. Der soziale Status hat in der gesunden
Lebensphase eines Menschen einen stärkeren Einfluss auf die Lebenserwartung
als bei Kranken, die bereits ein hohes
Maß an medizinischer Versorgung benötigen. Wie die vorliegende Untersuchung
zeigt, liegt es am Gesundheitszustand
und weniger am Alter der Menschen
selbst, wenn sich die Sterblichkeit zwischen Einkommensgruppen im höheren
Alter mehr und mehr angleicht.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2008 | Jahrgang 5 | 3. Quartal
Die amtliche Statistik erweist sich hier als unzureichend für aussagekräftige Analysen. Dass Menschen aus Einwandererfamilien
länger zu leben scheinen als einheimische Deutsche, gab Demografen bisher
Rätsel auf. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in
Rostock* hat nun die Sterblichkeit von in
Deutschland lebenden Ausländern anhand einer neuen Datenbasis untersucht.
Sie kam zu einem anderen Schluss: Ihre
Lebenserwartung ist nicht höher als jene
der Deutschen, sie liegt sogar etwas niedriger. Die früheren Ergebnisse resultieren aus Fehlern im Datenmaterial.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2009 | Jahrgang 6 | 3. Quartal
Lebenserwartungen in Ost- und Westdeutschland haben sich schnell angenähert. Die Lebenserwartung hat sich in den vergangenen 50 Jahren in Deutschland stark
erhöht. Besonders bemerkenswert ist die
Zunahme im Osten seit 1990. Innerhalb
von nur 15 Jahren stieg die Lebenserwartung hier um etwa sechs Jahre.
Gründe dafür sind vor allem die Angleichung der Lebensverhältnisse und Veränderungen der medizinischen Versorgung seit der deutschen Einheit.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2009 | Jahrgang 6 | 4. Quartal
Lebenserwartung in Russland ist infolge von Alkoholmissbrauch noch immer sehr niedrig. Wie in keinem anderen Industrieland
schwankt die Lebenserwartung in Russland extrem und liegt heute noch auf
sehr niedrigem Niveau. Übermäßiger
Alkoholkonsum spielt hierbei eine zentrale Rolle. Schätzungen gehen davon
aus, dass Alkoholmissbrauch die Ursache
für mindestens jeden dritten Todesfall
unter Männern im erwerbsfähigen Alter
ist. Dies entspricht etwa 170.000 Sterbefällen pro Jahr. Maßnahmen zur Eindämmung des Problems sollten daher ganz
oben auf der politischen Agenda stehen.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels/Universität Mannheim/Universität Odense
2010 | Jahrgang 7 | 2. Quartal
Grundstein zu späterem Gesundheitsstatus und Lebenserwartung wird in der Kindheit gelegt. Makro-ökonomische Rahmenbedingungen
der ersten Lebensjahre wirken sich auf
die Gesundheit und die Sterblichkeit bis
ins hohe Alter aus. Aufbauend auf historischen Daten kann geschlussfolgert werden, dass Menschen, die in Wirtschaftskrisen – wie der heutigen – geboren werden,
einem erhöhten Mortalitätsrisiko ausgesetzt sind. Zwei neue Studien der Universität Mannheim in Zusammenarbeit mit
dem Rostocker Zentrum zur Erforschung
des Demografischen Wandels und der
Universität Odense belegen, dass die Ursachen in der Ernährung, den Lebensbedingungen und in der medizinhygienischen
Versorgung zu Beginn des Lebens liegen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2010 | Jahrgang 7 | 2. Quartal
Alterungsprozess beim Menschen verschiebt sich um etwa ein Jahrzehnt. Die Anzahl der Lebensjahre, die die Menschen in Gesundheit verbringen, wächst.
Denn die Lebenserwartung von Männern
und Frauen steigt nicht, weil sich der Alterungsprozess verlangsamt und verlängert, sondern vor allem, weil er immer
später im Leben einsetzt.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2011 | Jahrgang 8 | 1. Quartal
Neues Wissen über Sterblichkeit im Alter über 110. Steigt die Sterbewahrscheinlichkeit
im sehr hohen Alter weiter an oder
sinkt sie ab? Hat sich die Mortalität
in den höchsten Altersstufen in den
vergangenen Jahrzehnten verbessert –
ähnlich wie es für andere Lebensalter
beobachtet wurde – oder ist sie unverändert geblieben? Eine internationale Forschergruppe, koordiniert vom
Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Rostock, hat erstmals den Mortalitätsverlauf nach dem Alter 110 untersucht und festgestellt, dass sich das Sterberisiko auf einem Plateau von 50 Prozent pro Jahr einpendelt.
Universität Rostock
2011 | Jahrgang 8 | 3. Quartal
Gesundheitsschädigendes Verhalten ließ Dänemark hinter seinem Nachbarn Schweden zurückbleiben. Während die Lebenserwartung weltweit
seit Jahrzehnten kontinuierlich steigt,
brach der Zuwachs in Dänemark Anfang
der 80er-Jahre ein. Innerhalb von knapp
20 Jahren verdreifachte sich für Frauen der
Rückstand zum weiterhin erfolgreichen
Nachbarn Schweden. Forscher aus Rostock
und Dänemark haben nun die Gründe
analysiert: Es sind vor allem Tabak- und
Alkoholkonsum.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2015 | Jahrgang 12 | 3. Quartal
Die Ungleichheiten bei der Lebenserwartung verschiedener Bevölkerungsgruppen haben zugenommen. Mit 40 Jahren stehen Finnen, Schweden und Norweger ungefähr in
der Mitte ihres Lebens. Ob dann im Schnitt noch einmal etwas weniger oder mehr als 40 Jahre hinzukommen, hängt bekanntermaßen
vom Geschlecht der Person ab. Fast genauso entscheidend aber ist, ob
die Person zur so genannten „Avantgarde“ gehört: Ist sie verheiratet
und gut gebildet, lebt sie im Schnitt gut fünf Jahre länger als andere
Gleichgeschlechtliche.
Vienna Institute of Demography
2016 | Jahrgang 13 | 4. Quartal
Ein großer Gesundheitssektor kann den Wohlstand befördern. Europäer geben für ihre Gesundheit Milliarden aus. Damit ist diese Branche in vielen Ländern zum Wachstumsmotor geworden. Doch ab wann wird der Sektor so groß, dass er der Wirtschaft zu viele Arbeitskräfte entzieht und das Wachstum so mindert? Eine neue Studie geht dieser Frage nach und berücksichtigt dabei auch die Auswirkungen der Gesundheitsversorgung auf die Lebensdauer und Lebensarbeitszeit der Menschen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2018 | Jahrgang 15 | 1. Quartal
Hoher Alkoholkonsum ist wichtige Ursache für die niedrigere Lebenserwartung in Mittel- und Osteuropa. Es gibt kaum Regionen in der Welt, in denen so viel Alkohol getrunken wird wie in Europa. Das gilt vor allem für
osteuropäische Länder und ist hier ein wichtiger Grund für die vergleichsweise niedrige Lebenserwartung, wie eine
neue Studie zeigt. Demnach verlieren Männer aus Weißrussland, Russland und der Ukraine Schätzungen zufolge etwa
2,5 bis 3,7 Jahre Lebenszeit aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2020 | Jahrgang 17 | 3. Quartal
Herz- und Kreislauferkrankungen als wesentlicher Faktor. Seit 2010 bleiben die USA bei der Entwicklung der Lebenserwartung deutlich hinter anderen Industrienationen zurück. Zuletzt nahm die durchschnittliche Lebensdauer in den Vereinigten Staaten sogar ab. Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zeigt nun: entscheidender als die oft genannte Opioid-Krise war die Sterblichkeit durch Herz- und Kreislauferkrankungen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2021 | Jahrgang 18 | 4. Quartal
Pandemie-Jahr 2020 bringt Rekord-Verluste in vielen Ländern. Neue Analysen des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung zeigen, wie sich die Lebenserwartung im Jahr 2020 in Europa, Russland, den USA und Chile entwickelt hat. In 28 von 30 untersuchten Ländern ging die durchschnittliche Lebensdauer demnach teils deutlich zurück. Die Hauptursache war die COVID-19-Pandemie.
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital
2022 | Jahrgang 19 | 1. Quartal
Länderrankings: Über die Länge der gesunden Lebenszeit wird auch in den Schulen entschieden. Gute Bildung sorgt für eine höhere Lebenserwartung und mehr gesunde Lebenszeit. Das gilt für Individuen genauso wie für Länder. Wie gut ein Gesundheitssystem oder wie gesund die Esskultur in einem Land sind, ist daher nur eine Erklärung für Unterschiede bei der gesunden Lebenszeit.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2022 | Jahrgang 19 | 4. Quartal
Im jüngeren Seniorenalter ist die Sterblichkeit auf dem Land geringer, im hohen Alter in der Stadt. Ob ältere Menschen in der Stadt oder auf dem Land gesünder leben, dazu hat es schon sehr unterschiedliche Studienergebnisse gegeben. Rechnet man aber bestimmte verzerrende Faktoren heraus, dann ergibt sich zumindest für Deutschland, England und Wales ein recht klares Bild, zeigt eine neue Studie.
Vienna Institute of Demography
2025 | Jahrgang 22 | 1. Quartal
Eine neue Studie zeigt, dass sich der Zusammenhang zwischen Bildung und Lebenserwartung nicht nur reduzieren, sondern sogar eliminieren lässt.