Österreichische Akademie der Wissenschaften
2004 | Jahrgang 1 | 4. Quartal
Nebeneffekt einer Schulreform: Jüngere Bevölkerung. Ein Rückgang der Geburtenzahlen ist auch Folge eines Aufschiebens des Kinderwunsches in ein höheres Lebensalter. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen könnten eine frühere Entscheidung zum Kind erleichtern, zeigt eine neue Studie am Beispiel Schulbildung: Würde eine Schulreform ermöglichen, dass eine gleichwertige Ausbildung in einem jüngeren Alter abgeschlossen wird, könnten junge Frauen und Männer früher ihr berufliches und familiäres Leben beginnen.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2005 | Jahrgang 2 | 4. Quartal
Deutschland und Österreich bei der Geburtenkonzentration im Spitzenfeld. Zum Rückgang der Geburtenraten in Österreich und Deutschland tragen nicht alle Frauen gleichermaßen bei. Ein immer größerer Anteil der Kinder wird von immer weniger Frauen geboren. Dieser Trend wirkt sich auf Sozialisation und wohlfahrtsstaatliche Aspekte aus.
Vienna Institute of Demography
2006 | Jahrgang 3 | 3. Quartal
Geburtenbarometer analysiert monatliche Fruchtbarkeitsentwicklung in Österreich. Die österreichischen Geburtenziffern
sind seit Jahrzehnten niedrig. Ein neuer
Indiktor zeigt, dass die anhaltend niedrigen Fruchtbarkeitsraten zum Teil auf den
Trend zu späterer Mutterschaft zurückzuführen sind. Änderungen in der Familienpolitik haben zwar eine Steigerung
der Geburtenzahlen bewirkt; jedoch
kann es sein, dass diese nur vorübergehend sind.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2008 | Jahrgang 5 | 2. Quartal
Mutterschaft von Migrantinnen der ersten und zweiten Generation in Westdeutschland. Internationale Migration wird zunehmend zum Alltag. Der Umzug bringt
dabei einschneidende Veränderungen im
Lebensalltag der Migranten mit sich, die
sich auf die Stabilität des Familienlebens
auswirken können. Eine Studie des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung untersucht den Einfluss der
Migration auf die Familiengründung von
Zuwanderinnen in Deutschland and findet erhöhte Geburtenraten unmittelbar
nach dem Umzug nach Deutschland.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Aufschub von Geburten im Lebenslauf wichtiger Faktor. Drei Viertel der Bevölkerung Europas lebt in Ländern, in denen niedrige Geburtenniveaus mit einer
Geburtenrate von weniger als 1,5
herrschen – auch die deutschsprachigen Länder gehören dazu. Bleibt
die Geburtenrate dauerhaft niedrig, können die Bevölkerungszahlen
zurück gehen. In den vergangenen
Jahren wurde der Bevölkerungsschwund jedoch zum Teil durch
Immigration ausgeglichen – was
auch in Zukunft möglich wäre.
Vienna Institute of Demography
2008 | Jahrgang 5 | 4. Quartal
Geringer Beitrag, aber nachhaltiger Einfluss auf Altersstruktur und Bevölkerungsgröße. In Westeuropa ist mehr als drei Viertel
des verzeichneten Bevölkerungswachstums der Immigration zuzuschreiben.
Einschließlich der Nordischen Länder und
der des südlichen Gürtels von Griechenland bis Portugal hat Westeuropa zwischen 1997 und 2006 einen Bevölkerungszuwachs von 14 Millionen Menschen erfahren. Im Rahmen der Studie zu
Geburtenverhalten und Familienpolitik
in Europa untersucht ein Beitrag des
Vienna Institute of Demography (VID)
den Einfluss der Zuwanderung auf das
Geburtenniveau verschiedener Länder.
Der Beitrag wirft damit auch ein Licht auf
die häufig diskutierte Frage, inwiefern
Anstiege der Geburtenraten in Ländern
wie Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich höheren Geburtenraten der Migranten zuzuschreiben sind.
Vienna Institute of Demography
2009 | Jahrgang 6 | 4. Quartal
Szenarien für die fernere Zukunft zeigen eine Welt mit 2 bis 6 Milliarden Menschen. Für die nächsten Jahrzehnte ist ein weiteres Wachstum der Weltbevölkerung von
derzeit 6,8 Milliarden auf 8 bis 10 Millarden im Jahr 2050 so gut wie sicher.
Danach hängt die Entwicklung vor allem
vom zukünftigen Niveau der Fertilität ab,
wobei schon geringe Unterschiede enorme langfristige Konsequenzen haben.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Bildungsstruktur der Bevölkerung.
Vienna Institute of Demography
2010 | Jahrgang 7 | 2. Quartal
Dennoch bleibt Zwei-Kind-Familie das Ideal in Österreich. Zwar sind die Fertilitätsraten in vielen Teilen Europas auf deutlich unter
zwei Kinder pro Frau gefallen, doch
die gewünschte Kinderzahl bleibt üblicherweise bei oder sogar über zwei.
Diverse Mehrländerstudien zeigen,
dass Österreich eine Ausnahme ist und
eventuell einen neuen Trend setzt.
Vienna Institute of Demography
2011 | Jahrgang 8 | 2. Quartal
Auswirkung von Arbeitslosigkeit in OECD-Ländern. Waren die Geburtenraten zu Anfang
des neuen Jahrtausends nahezu in
allen Industrieländern zum ersten
Mal seit Jahrzehnten gestiegen, ist
dieser Trend nun jäh gestoppt worden. Eine neue Studie des Vienna Institute of Demography und des International Institute for Applied System
Analysis, Laxenburg, zeigt, dass sich
die jüngste Wirtschaftskrise auf die
Fertilität ausgewirkt hat.
Vienna Institute of Demography
2012 | Jahrgang 9 | 4. Quartal
Moderne Familien: Trennungen und Partnerwechsel lassen die Geburtenrate sinken. Während die Trennungsraten in vielen hoch entwickelten Ländern
innerhalb der letzten Jahrzehnte stark gestiegen sind, gingen die
Geburtenraten oft zurück. Eine Studie des Vienna Institute of Demography zeigt am Beispiel Frankreichs, wie diese beiden Entwicklungen zusammenhängen: Ist eine Lebensgemeinschaft oder Ehe
stabil, werden im Schnitt 0,3 bis 0,5 Kinder pro Frau mehr geboren.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2016 | Jahrgang 13 | 4. Quartal
Geburtenrückgang wurde vor allem von der sinkenden Zahl an Gr oßfamilien angetrieben. Der Rückgang der Geburtenrate in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist viel diskutiert und analysiert worden. Umso
erstaunlicher ist es, dass bei einer entscheidenden Frage immer noch Uneinigkeit herrscht: Ist der Rückgang vor allem
darauf zurückzuführen, dass die Zahl kinderloser Frauen zunimmt? Oder auf die abnehmende Zahl kinderreicher Familien?
Eine neue Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hat diese Effekte erstmals detailliert aufgeschlüsselt.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2017 | Jahrgang 14 | 3. Quartal
Einführung der Rentenversicherung ließ Geburtenrate im Deutschen Kaiserreich sinken. Das Deutsche Kaiserreich war das erste europäische Land, das den Umbau zu einem Wohlfahrtsstaat einleitete. Nach einer Kranken- und Unfallversicherung wurde unter Bismarck 1891 auch eine gesetzliche Rentenversicherung eingeführt. Ist es Zufall, dass genau ab dieser Zeit die Geburtenrate zu sinken beginnt? Nein, zeigt eine neue Studie des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
2017 | Jahrgang 14 | 4. Quartal
Berufliche Mobilität und Familie in Frankreich und Spanien besser vereinbar als in Deutschland und der Schweiz. Wer einen sehr langen Weg zur Arbeit zurücklegt oder häufig auf Dienstreisen gehen muss, hat weniger Zeit für die
Familie. In Deutschland und der Schweiz bekommen nicht nur mobile Frauen, sondern – in geringerem Maße – auch
mobile Männer weniger Kinder als der Durchschnitt. In Spanien und Frankreich dagegen zeigen sich kaum Zusammenhänge von Mobilität und Familiengröße.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2020 | Jahrgang 17 | 2. Quartal
Vor allem die Wahrscheinlichkeit für ein zweites Enkelkind steigt mit der Verrentung. Großeltern mit viel Zeit können für junge Familien ein Segen sein. Daher verwundert es nicht, dass die Wahrscheinlichkeit für ein (weiteres) Enkelkind nach ihrer Verrentung steigt. Eine neue Studie zeigt nun: Der Effekt tritt vor allem dann auf, wenn Väter in den Ruhestand gehen und wenn bereits ein erstes Enkelkind da ist. Die Gesamtzahl der Enkelkinder wird durch die Verrentung nicht beeinflusst.
Max-Planck-Institut für demografische Forschung
2023 | Jahrgang 20 | 2. Quartal
Selbstverwirklichung, persönliche Freiheiten und Selbsterfüllung tragen zum Geburtenverhalten bei. Persönlichkeitsmerkmale wie Empathie oder Extrovertiertheit wirken sich auf die Wahrscheinlichkeit aus, sich für eine Elternschaft zu entscheiden.
Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels
2024 | Jahrgang 21 | 3. Quartal
Allein darauf zu schauen, ob eine Frau Kinder hat oder nicht, ist nicht ausreichend, wenn man über ungewollte Kinderlosigkeit spricht. Und Gründe für die sogenannte „nicht realisierte“ Fertilität gibt es einige.